Klappe auf - Klappe zu

 28. Januar 2020

louis klappeLouis hat herausgefunden, dass man die Klappe am Durchflug verschieben kann. Eigentlich logisch - er hat schließlich oft genug beobachtet, dass wir das Blech hin und herschieben. Also warum sollte er da nicht auch mal ran? Super - jetzt schiebt er sie ständig zu und wenn er das mit zuviel Schwung macht, kommt es schon mal vor, dass er sie gar nicht wieder aufkriegt. Müssen wir uns also wieder was einfallen lassen. Es ist ein einziger Wettkampf mit dem Kerlchen.
oeffner2Wenigstens kann er das Blech nur von aussen bewegen. Von innen ist es zu glatt und bietet keine Angriffsfläche. So können wir die Kakadus wenigstens im Schutzhaus einsperren und dann in Ruhe die Aussenvoliere reinigen. Umgekehrt geht es allerdings nicht. Sobald man sich drinnen beim Putzen vor ihrer "Hilfe" abschotten will, sitzt Louis schon auf dem Brett, schiebt energisch die Klappe auf und schaut nach dem Rechten.

Aber nicht nur der obere Schieber ist für unseren Handwerker interessant - auch der schwere Riegel vor der Tür verdient eine genaue Untersuchung. Überhaupt zieht Louis alles, was sich bewegen lässt - möglichst auch noch mit tollen Geräuschen - magisch an. Und dieser Türhebel hat auch noch einen entscheidenden Vorteil: auf die richtige Seite gelegt, läßt sich so die Tür des Schutzhauses öffnen. Wir gucken ziemlich überrascht, als wir vom Wohnzimmer aus sehen, wie unten in der Voliere die Tür vom Schutzhaus plötzlich aufschwingt. Louis ist begeistert von seinem Erfolg und verbringt den Rest des Tages damit, die Tür immer wieder zu öffnen. Kopfüber hängt er stundenlang am Sitzast des Einflugs und kommt so ganz bequem mit dem Schnabel an diesen wunderbaren Türhebel.


Dtuersicherungas sind die Momente, in denen er uns voll in der Hand hat. Wir müssen reagieren - JETZT - oder das Schutzhaus bleibt über Nacht offen. Wir versuchen alles. Ein starker Magnet, der den Hebel blockieren soll, wird ruckzuck abmontiert und fliegt durch die Voliere. Der Sitzast am Durchflug wird gekürzt, um ein Arbeiten über Kopf zu verhindern - ohne Erfolg. Es ist erstaunlich, wie lang so ein Kakadu werden kann, wenn er sich Mühe gibt. Haltemöglichkeiten gibts ja noch genug, sei es das Sitzbrett oder die Aluwinkel - man kann sich überall lange genug festkrallen, um zum gewünschten Erfolg zu kommen.
Also bleibt uns nichts anderes übrig, als erstmal eine schnelle einfache Lösung zu finden. Wir entscheiden uns für einen Holzklotz mit entsprechend üppigem Gewicht und ein paar passenden Holzbrettern. Eigentlich hatten wir uns das Ganze wesentlich eleganter vorgestellt, aber diese "Übergangslösung" wird tatsächlich eine Dauerlösung.

Stella ist übrigens nicht viel besser. Aber sie darf erst am Tatort mitmischen, wenn Louis mal eine Schaffenspause einlegt oder das Interesse kurzfristig auf andere Dummheiten verlagert. Die beiden sind ein echt eingespieltes Dreamteam.