Einzug mit Hindernissen
Mitte Oktober können unsere Kakadus endlich ihr neues Zuhause beziehen. Schon die Wochen zuvor haben sie uns durch das Fenster beobachtet und fanden es höchst interessant, daß wir in dem angrenzenden Raum ständig gearbeitet haben. Gerade bei Stella hatten wir direkt das Gefühl, dass sie zu gerne dabei wäre. Louis ist da immer etwas ängstlicher und schaut sich das Ganze dann doch lieber erstmal aus der Ferne an. Überhaupt ist Stella in der Zeit, seit die beiden bei uns sind, wesentlich mutiger und vertrauensvoller uns gegenüber geworden. Ungewöhnliche Vorgänge oder Gegenstände nimmt sie jetzt meist recht gelassen hin, solange sie bei uns auf der Schulter sitzen kann. Das gibt ihr Sicherheit und dann kann sie so schnell nichts aus der Fassung bringen. Louis ist das oft alles sehr suspekt...er traut erstmal nichts und niemandem.
Und genau so gestaltet sich dann auch der erste Besuch in ihrem neuen Domizil. Kaum ist der Schieber auf, schaut Stella neugierig herein und betritt auch direkt den Durchgang, als sie mich auf der anderen Seite erkennt. Zwar zieht sie dabei etwas den Kopf ein und bleibt innen kurz auf dem Ast sitzen, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, aber dann klettert sie meinen Arm entlang und sitzt völlig selbstverständlich auf meiner Schulter. Louis traut dem Ganzen überhaupt nicht - er schaut entsetzt zu, wie Stella in dem merkwürdigen dunklen Loch verschwindet.
Nervös klettert er zum Fenster und sieht Stella auf der anderen Seite, die entspannt auf meiner Schulter sitzt. Man merkt ihm deutlich an, wie sehr es ihn nervt, dass er sich nicht herein traut. Er äugt misstrauisch durch die eckige Öffnung und bestimmt wäre es ihm lieber, wenn Stella wieder heraus käme...ist ihm alles irgendwie unheimlich. Ganze 5 Minuten braucht er, um sich von mir mit Leckerlis und gutem Zureden überzeugen zu lassen, durch den Eingang zu schlüpfen. Zwischendurch wirkt selbst Stella schon leicht genervt. Sie klettert von meiner Schulter wieder zum Eingang als wolle sie nachschauen, warum das Ganze so lange dauert.
Nachdem Louis sich dann aber endlich hinein getraut hat, stellen die beiden sehr schnell fest, wie schön ihre neue Unterkunft ist. Hier drinnen ist es warm und gemütlich, deutlich größer als im alten Schutzhaus und für jeden gibt es eine Schaukel in Form von Baumwollring und Sisalspirale. Ein herrlicher Spielplatz. Freitag dürfen sie sich den Raum noch ganz in Ruhe anschauen, schlafen aber nochmal im alten Schutzhaus. Am Samstagmorgen bleiben sie dann in ihrem neuen Reich, damit wir draußen das alte Schutzhaus abbauen können. Das gibt dann in der Außenvoliere auch deutlich mehr Platz zum Fliegen!