Ans Herz gelegt - Einzelhaltung seit 01.01.2005 verboten!

Spätestens seit Corona wissen wir, wie schrecklich es ist, einsam zu sein, seine Freunde oder Familie nicht mehr sehen oder in den Arm nehmen zu können und - entgegen unserer menschlichen Natur - "Sozial Distancing" einzuhalten. Auch Papageien sind soziale Wesen! Sie leben in freier Wildbahn in größeren Gruppen oder Familienverbänden zusammen. In Gefangenschaft werden sie durch Unwissenheit der Halter häufig noch einzeln gehalten. Oft wird versucht, dies mit Zahmheit oder Vermeidung von Krach / Dreck zu begründen.
Wenn diese intelligenten Vögel allein gehalten werden, ist die Gefahr der Vereinsamung sehr groß. Als Folge davon werden sie - genau wie wir - phsychisch krank! Dies äußert sich anfangs häufig darin, dass die Tiere sich selbst rupfen und kann später sogar bis zur Selbstzerstörung (blutig beißen) führen. Oftmals werden die Vögel auch aggressiv und sind dann kaum noch zu händeln. 
Und leider wird die große Zahmheit und das Sprechen und Nachahmen der menschlichen Laute bei einzeln gehaltenen Vögeln oft nicht als das erkannt, was es ist: der verzweifelte Versuch, mit dem einzigen Wesen, dem menschlichen Halter, wegen fehlender Artgenossen zu kommunizieren...
Die Einzelhaltung von Papageien (dazu gehören auch die Kakadus) ist daher laut dem
bundeseinheitliche Tierschutzgesetz seit 2005 verboten. Für eine artgerechte Haltung in menschlicher Obhut wird empfohlen, die Tiere paarweise oder in kleinen Gruppen zu halten. Nachfolgend noch einige Beiträge dazu:


Gesellschaft als Schlüssel zum Glück
Papageien gelten als sehr gesellig. Nicht grundlos leben sie in der freien Natur in größeren Verbänden zusammen. Berücksichtige diesen Aspekt bei der Haltung. Empfehlenswert ist, dass Papageien in menschlicher Obhut mindestens einen weiteren Artgenossen an ihrer Seite haben. Sind die Vögel lange Zeit auf sich allein gestellt, dann neigen sie dazu, zu vereinsamen. Sie werden oftmals krank und zeigen gewisse Verhaltensstörungen. Das bundeseinheitliche Tierschutzgesetz verweist darauf, dass die Einzelhaltung von Papageien seit Anfang 2005 sogar verboten ist. Natürlich dürfen aber nur jene Arten gemeinsam unter einem Dach leben, die dieselben Bedürfnisse teilen und allgemein miteinander harmonieren. Zu den besonders beliebten Papageien zählen die Graupapageien, die als sehr intelligent und sprachbegabt gelten. Der Tod von Partnern und Bezugspersonen stellt für die Graupapageien einen enormen Verlust dar. Als Folge derartiger Schicksalsschläge tritt häufig das Rupfen auf.

Quelle: ZooRoyal

"Wenn man sich ein bis zwei Stunden am Tag mit einem Papagei beschäftigt, kann man ihn auch alleine halten."

Leider ein häufiges Argument der Tierhändler. Tiergerechte Papageienhaltung sollte jedoch nicht daran gemessen werden, was Papageien "gerade noch aushalten". Für ein intelligentes, soziales, Wesen sind Einsamkeit und Langeweile die schlimmsten Feinde. Auch mit einem drei- oder vierjährigen Kind kann man sich nicht nur eine Stunde am Tag beschäftigen; Papageien stehen auf einem ähnlichen Entwicklungsniveau. Außerdem sind sie tagaktiv - d.h. sie möchten tagsüber etwas erleben, Abwechslungen und Herausforderungen haben. In der menschenleeren Wohnung sind sie einer permanenten Reizarmut ausgesetzt. Wenn ihre berufstätigen Besitzer abends nachhause kommen, sollten die Vögel eigentlich ihre Nachtruhe antreten. Immer wieder hört man von diesen Besitzern, ihre Vögel hätten sich "umgestellt" - das mag sein, aber um welchen Preis?" Fast immer zeigen diese Vögel nach einigen Monaten oder Jahren schwere psychische Schäden, die bis zur Selbstverstümmelung reichen. Ist unser Egoismus das wert?
Quelle: papageienschutz.org

 

Haltung und Pflege von Papageien
Ein Papagei als Haustier – das ist für viele Menschen eine schöne Vorstellung. Die Tiere kommunizieren mit ihren Besitzern, sie lassen sich streicheln und sind hübsch anzusehen. Doch einfach ist die Papageienhaltung nicht. Papageien sind Schwarmvögel. Deshalb sollten Sie sich niemals nur einen Papageien anschaffen. Einzelhaltung ist nicht artgerecht. Der Mensch kann den Partner nicht ersetzen. Die Tiere werden auch zahm, wenn man sie als Paar oder in einem kleinen Schwarm hält.
Quelle: Planet Wissen

 

 

Papageien - immer mindestens zu zweien!

Wenn man Tiere erfolgreich halten will, sollte man sich stets daran orientieren, wie ihre wild lebenden Verwandten leben. Dies betrifft nicht nur ihre Ernährung und Unterbringung, sondern auch ihr soziales Verhalten, um das es in diesem Abschnitt gehen soll.

Alle Papageienvögel leben in der Natur in großen Schwärmen, kleineren Gruppen, Familienverbänden oder zumindest als Paar zusammen. Dies verschafft ihnen viele Vorteile bei der Nahrungssuche und dient als Schutz gegen Angreifer. Darüber hinaus haben sie alle ein großes Bedürfnis nach sozialen Kontakten mit ihresgleichen, dazu gehören Rufkontake, gemeinsame Unternehmungen, soziale Gefiederpflege, den Partner kraulen und füttern, gemeinsames Spiel und vieles mehr. Soziale Kontakte mit Artgenossen sind ein Grundbedürfnis für Papageien (für Menschen übrigens auch), wir dürfen sie ihnen nicht verwehren. (...)
Quelle: Vogelecke


Aus eigener Erfahrung können wir ganz klar sagen, dass die Haltung von mindestens 2 Papageien sehr viel schöner ist, als sich um einen einsamen Einzelvogel kümmern zu müssen. Jeden Tag sehen wir, wie glücklich unsere Kakadus miteinander sind. Wir brauchen uns nicht ständig um sie zu kümmern, sie kommen wunderbar allein klar und sie lieben es, wenn sie uns durch die Fenster sehen und beobachten können. Sie wissen dann, daß wir da sind - das reicht ihnen meistens vollkommen aber natürlich werden sie, neben den Fütterungen morgens und abends, mehrmals am Tag von uns besucht. Wenn sie durch die Aussenvoliere toben, sich genüßlich gegenseitig das Gefieder pflegen oder eng aneinander geschmiegt auf einem Ast sitzen geht uns jedesmal das Herz auf. Es macht einfach Spaß, sie dabei zu beobachten!